Die Rheinpfalz, vom 23.10.2007

Der 17 Jahre alte Jens Langstein aus Maxdorf tauchte vergangenes Jahr noch nicht mal in der Bezirksrangliste auf. Nun ist er die Nummer drei in der Pfalz - eine rasante Entwicklung, die die Konkurrenz verfolgt. (FOTO: KUNZ)

"Der zurückhaltende Spätzünder - Jens Langstein vom ASV Birkenheide gehört zu den besten Jugendspielern in der Pfalz - Mehrere Anfragen". Rheinpfalzmitarbeiter Thomas Leimert schreibt weiter:

Im Vorjahr schaffte es Jens Langstein nicht einmal in die Bezirksrangliste. In dieser Saison gelang dem 17 Jahre alten Tischtennisspieler des ASV Birkenheide der Sprung in die Pfalzrangliste. Dort ist er bei der Jugend die Nummer drei. Auch bei den Herren qualifizierte er sich für die Runde der zwölf Besten - Beleg für die rasante Entwicklung des Maxdorfers.

Zu Beginn des Übungsabends in der Halle der Albertine-Scherer-Schule in Birkenheide schlägt Jens Langstein seinem Trainingspartner die Bälle um die Ohren. Vorhand, Rückhand, Topspin - das komplette Programm. Ein leichtes Lächeln ist auf seinen Lippen.

Keine Frage, dem sonst eher zurückhaltenden Gymnasiasten macht sein Sport Spaß. "Es ist schön zu sehen, dass sich das Training auszahlt, Jens immer stärker wird. Seine Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen. Er ist bescheiden und steht mit beiden Beinen auf dem Boden", sagt Abteilungsleiter Wolfgang Winkler. Er war es, der Langstein vor fünf, sechs Jahren zum ASV brachte. "Ich habe vorher ein bisschen Fußball gespielt, dann hat mich Wolfgang Winkler angesprochen. Der ASV suchte damals noch Jugendliche für seine Tischtennis-Abteilung", erzählt das Talent.

Winklers Werben war nicht nur bei Langstein erfolgreich. Die 120 Mitglieder zählende Abteilung stellt fünf Herren-, zwei Damen- und fünf Jugendmannschaften. "Wir gehören zu den Vereinen, die in der Pfalz am engagiertesten Jugendarbeit betreiben und haben einen hohen Stellenwert", behauptet Sportwart Walter Koos.

Die erste Herrenmannschaft mit Langstein als Punkt zwei spielt in der Bezirksliga, hat aber Koos zufolge Potenzial, in absehbarer Zeit aufzusteigen. Dass der Punktesammler Langstein das Aushängeschild ist und Vorbildfunktion ausübt, ist nicht nur seinem Talent, sondern auch seinem Trainingsfleiß zuzuschreiben. Viermal pro Woche trainiert Jens, dessen Vater Dieter und Bruder Eric ebenfalls beim ASV spielen. Zweimal in Birkenheide und zweimal mit dem Verbandskader in Maikammer. Das hat zu seiner deutlichen Leistungssteigerung geführt. "Dort wird zielgerichtet und systematisch gearbeitet, auch an den verschiedenen Schlägen und den jeweiligen Schwächen gefeilt", berichtet Langstein. So muss der Rechtshänder seine Beinarbeit verbessern und steht auch manchmal noch falsch zum Ball.

"Ihm fehlt noch etwas der Biss, er müsste noch explosiver werden", fordern Koos und Winkler. "Jens ist nicht aus der Ruhe zu bringen, mental sehr stark. Er ist ein Kämpfer und ein eher introvertierter Typ. Aber er öffnet sich immer mehr", sagt Gerhard Andes, stellvertretender Vorsitzender des Förderkreises des ASV, der die Tischtennisspieler seit Jahren unterstützt. Wegen des hohen Trainingsaufwandes kommt Langstein oft erst abends zu den Hausaufgaben. Das passe aber, weil er ein guter Schüler sei. Er geht in die zwölfte Klasse des Theodor-Heuss-Gymnasiums in Ludwigshafen und nennt Chemie, Latein und Sport seine Lieblingsfächer. "Später will ich etwas Naturwissenschaftliches studieren", formuliert er seine Pläne.

Beim ASV Birkenheide gefällt es ihm gut. "Wir haben eine funktionierende Gemeinschaft mit familiärem Charakter", sagt er. Trotzdem könnte der Spaß mit den sportlichen Zielen Langsteins in absehbarer Zeit kollidieren. Wer so gut Tischtennis spielt, der wird auch für andere Verine interessant - und lose Anfragen gibt es bereits. Oberliga oder Regionalliga traut sich der junge Mann selbstbewusst zu. Beim ASV nimmt man dies mit gemischten Gefühlen auf. "Ich werde um ihn kämpfen", verspricht Winkler.

Thomas Leimert - Die Rheinpfalz - Nr.246, Lokalsport, Dienstag, 23. Oktober 2007

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